Wie alles anfing...

Neue Ideen, neue Freunde fanden wir im Harz, im Kloster Michaelstein in der Nähe von Blankenburg, wo ein paar Chansonenthusiasten (immer argwöhnisch beäugt von der örtlichen Staatsmacht), jährlich DDR–offene Chansontage veranstalteten. Dort lernten wir unter der geduldigen und sensiblen Anleitung Werner Bernreuthers und Bernd Guhrs, wie man mit Worten arbeitet, wie man eine Bühne ausfüllt. Apropos Bühne, Pionierarbeit, ja Schwerstarbeit leistete über die Jahre unserer gemeinsamen Zeit unser väterlicher Freund und Mentor, der inzwischen leider verstorbene Schauspieler des Berliner Ensembles, Siegfried Meyer. Er versuchte in mühsamer Kleinarbeit uns unsere Rock, -Folk & Country- Posen abzugewöhnen. Bei Siegfried lernten wir die Bedeutung von Inhalt und Form, die Arbeit mit Text und Musik. Vielleicht ist es wichtig zu erwähnen, dass wir zu dieser Zeit noch alle einer geregelten Arbeit nachgingen, was zu ewigem Schlafdefizit und Sehnsucht nach einem in der DDR unbedingt notwendigen „Berufsausweis“ führte. Nachdem wir 1987 bei den „Chansontagen der DDR“ in Frankfurt/Oder den Preis der AWA (Anstalt zur Wahrung der Aufführungsrechte) ersangen, erhielten wir die „Pappe“ und konnten endlich ausschlafen.

 

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