Wladimir Wyssozki-Versuch einer Annäherung

Unsere Beschäftigung mit der Biografie Wladimir Wyssozkis ging auf eine Anregung Reinhold Anderts zurück, der eines Tages bei uns auf der Probe erschien und meinte er hätte was ganz besonderes für uns. Im Aufbau-Verlag sollte ein Buch („Zerreißt mir nicht meine silbernen Saiten“) über Wladimir Wyssozki erscheinen, dessen Lieder er für dieses Buch nachdichten sollte (gemeinsam mit Rolf Bräuer, Dietmar Hochmuth und Klaus-Peter Schwarz) und er wäre der Meinung diese Lieder wären genau das richtige für unsere Art der Interpretation. Er brachte uns eine Kassette mit Liedern Wyssozkis mit und wir waren fasziniert! Da sang einer über Dinge die uns angingen, über Ausreise, Personenkult, Krieg, Aufrichtigkeit. Wir merkten allerdings schnell, dass wir ihn nicht einfach nachsingen konnten, diese Reibeisenstimme nur begleitet durch eine schlecht gestimmte Gitarre. Wir beschlossen seine Texte neu für uns zu vertonen, wir suchten uns jeder die Lieder aus die uns am meisten ansprachen und begannen zu arbeiten. Das Ergebnis präsentierten wir 1989 im Club „Impuls“. Die Premiere wurde von einem russischen Radiosender mitgeschnitten (wie wir heute wissen kursiert in Russland eine Schallplatte mit diesem Mitschnitt). Es war die Zeit von Glasnost und Perestroika in der Sowjetunion, nur die DDR wollte nicht neu tapeziert werden - mit dem bekannten Ausgang.

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